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Kleines Hornusser ABC

 

 

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Da Hornussen eine Schweizer Sportart ist, sind die Begriffe natürlich auch dem Schweizerdeutsch entnommen. Jeder Hornusser ist selbstverständlich mit allen Fachausdrücken vertraut.
Damit Ihnen bei einem eventuellen Besuch eines unserer Spiele nicht der Kopf vor lauter unbekannten Wörtern dröhnt, sind die Fachausdrücke des Hornussens im folgenden alphabetisch aufgeführt und erläutert.

Abtuer, Abtun

Der Abtuer ist ein Spieler der Mannschaft, die im Ries steht. Er muss versuchen, den Hornuss (Nouss) mit der Schindel abzufangen, bevor dieser im Ries aufschlägt, da dies als Nummer gewertet wird. Der Vorgang wird als Abtun bezeichnet.

Bock

Der Bock ist die Abschlagvorrichtung für den Hornuss und dient als Führungsschiene für das Träf. Er besteht aus zwei symmetrischen Teilen, den sogenannten Läufen aus Chromstahl, für Rechts- und Linksschläger. Eine einheitliche Form und technische Richtlinien für das Aufstellen des Bocks gewährleisten für alle Mannschaften gleiche Schlagbedingungen. Die vor den Bock aufgestellte Schußblende fängt schlecht getroffene Hornusse auf und schützt somit die vorderen Abtuer vor tieffliegenden Hornussen.

Eidgenössischer Hornusserverband

Der Eidgenössische Hornusserverband (kurz: EHV) ist die 'FIFA' des Hornussens. Jede Gesellschaft ist Mitglied im EHV. Dort werden die Regeln für das Hornussen festgelegt. Dabei wurde zur Aufnahme der beiden deutschen HG's extra die Satzung geändert - Schweizer sind halt sehr genau ...

Gesellschaft

Bezeichnung für einen Hornusserverein. Das vollständige Wort ist Hornussergesellschaft (Abkürzung HG). Eine Gesellschaft kann mehrere Mannschaften stellen, die dann z.B. als HG Großrinderfeld I und HG Großrinderfeld II spielen. Siehe auch Stärkeklasse

Hornusser, Hornussen

Einer, der unseren wunderbaren Sport betreibt. Der Name der Sportart ist Hornussen, angeblich dem Geräusch nachempfunden, das ein Nouß im Flug von sich gibt, sofern er voll getroffen wurde: Es erinnert an das Summen einer Hornisse (auf schweizerdeutsch Hornuss).

Nouss, Hornuss

Um den Nouss, oder Hornuss, dreht sich, wie der Name schon sagt, alles beim Hornussen. Der Nouss ist eine Kunststoffscheibe ähnlich einem Eishockey-Puck, mit abgerundeten Kanten. Geometrische Ausmaße: Durchmesser 62 mm, Dicke 32 mm. Das Gewicht ist genormt (78 Gramm), ebenso die Form. Siehe auch Streichen, Setzen

Nummer

Als Nummer wird ein Streich gewertet, der nicht von der Mannschaft im Ries abgetan werden konnte.Nummern werden immer gegen die abtuende Mannschaft gewertet, d.h. eine Mannschaft erhält eine Nummer, wenn es nicht gelingt, den Nouß erfolgreich abzutun. Nummern sind spielentscheidend - diejenige Mannschaft gewinnt, die nach dem Spiel am wenigsten Nummern kassiert hat. Nur bei Nummerngleichstand entscheidet die aufsummierte Schlagweite der Mannschaft.

Ries

Das eigentliche Spielfeld wird Ries genannt. Eine der beiden Mannschaften steht jeweils im Ries und versucht dort, den Nouß abzutun. Das Ries beginnt in 100 Meter Entfernung vom Bock, ist insgesamt 180 Meter lang, vorne 8 Meter und hinten 14 Meter breit. Außerhalb des Ries muss der Nouß nicht abgetan werden - hier zählt nur die Weite des Streiches.

Schindel

Das wichtigste Hilfsmittel für den Abtuer ist die Schindel. Dieses, aus Eschen- oder Ulmenholz verleimte Brett von etwa 60x60 cm mit einem Deckfurnier aus Pappel oder Weide wiegt etwa 4 kg und sieht mit dem Griff zusammen einem Brotschieber recht ähnlich. Heutzutage sind auch Schindeln mit einer Kunststoff-Trefferfläche erhältlich.

Setzen, Setzer

Als Setzen des Hornuss bezeichnet man die schlagvorbereitende Fixierung des Nouss auf dem vorderen Ende des Bocks mittels Lehm oder Ton. Das richtige Setzen erfordert genaue Kenntnisse des Schlägers, seiner Schlagtechnik und seines Materials. Der Setzer muss nicht nur dieses Wissen besitzen, sondern zusätzlich noch die Fähigkeit haben, die Konzentration des Schlägers zu unterstützen und sein Vertrauen zu stärken.

Stärkeklasse

Eine Gesellschaft wird entsprechend ihrer spielerischen Gesamtstärke einer Stärkeklasse zugeteilt. In der Schweiz entspricht das etwa den Ligen z.B. im Fußball, da nur Mannschaften aus denselben Stärkeklassen gegeneinander spielen (außer bei Freundschaftsspielen oder bestimmten Turnieren). In Deutschland natürlich noch nicht möglich - beide deutsche HG's werden vom EHV noch in Stärkeklasse 8 (der untersten ...) geführt.

Stechen

Eine besondere Variante des Abtuns, bei dem der Abtuer versucht, durch Werfen der Schindel den Hornuss bereits einige Meter über dem Boden abzufangen, um damit die gewertete Schlagweite des Gegners zu reduzieren und seinen Hintermann beim Abtuen zu unterstützen.

Stecken

Das Schlaggerät der Hornusser ist der Stecken, welcher aus flexiblem Material wie Aluminiumrohr, Fiberglas, Kunststoff oder neuerdings auch Karbonfasern hergestellt wird und eine Länge zwischen zwei und drei Metern hat. Länge, Spannkraft und Material des Steckens sowie das Gewicht des Träfs werden entsprechend der Schlagtechnik, Kraft und Größe des Schlägers ausgewählt. Die Kraftübertragung auf den Hornuss erfolgt über das am vorderen Ende des Steckens befestigte Träf. Hohe Beschleunigung, rechtwinkliges Auftreffen auf den Hornuss sowie große Spannung im Stecken sind die Voraussetzungen für große Schlagweiten.

Träf

Das aus gepressten Ahorn- oder Buchenholz gedrehte zylinderförmige Träf wird am vorderen Ende des Steckens befestigt. Dazu hat das Träf am unteren Ende eine axiale Bohrung mit exakt dem Durchmesser des Steckens. Ein radiales Loch mit Gewinde ebenfalls am unteren Ende ermöglicht die feste Verbindung von Träf und Stecken. Das untere Ende des Träfs wird mit einem Metallring verstärkt, damit es durch die beim Schlagen auftretenden enormen Kräfte nicht zerrissen wird (was dennoch immer wieder passiert). Beim Schlagen sollte der Nouss mit der Mitte des Träfs getroffen werden.